Der Deutsche Landkreistag hat die SGB II-Empfängerzahlen (Hartz IV) für den Monat September veröffentlicht und stellt sie in Relation zu den Einwohnerzahlen dar. Mit 6,04 Mio. Empfängern stagnieren diese im Vergleich zum Vormonat und im Vergleich zum Vorjahr. Besorgnis erregend ist, dass die positive Entwicklung der Arbeitslosigkeit seit 2005 im SGB II nur teilweise ankommt. Bei schwerbehinderten Menschen und Älteren steigen die Arbeitslosenzahlen sogar an.

Der Blick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit von 2005 bis 2013 bezogen auf verschiedene Personengruppen zeigt Folgendes:

  • Die Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) geht deutlich langsamer zurück als im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III).
  • Lediglich bei der Gruppe der 15-24 Jährigen hat sich die Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen weitgehend parallel entwickelt.
  • Im Übrigen besteht eine große Kluft zwischen der positiven Entwicklung für die arbeitsmarktnahen Menschen im Versicherungsbereich und dem SGB II. Am deutlichsten wird dies bei den Langzeitarbeitslosen, während im SGB III ein Rückgang von über 72% von 2005 bis 2013 festzustellen ist, ging im SGB II die Arbeitslosigkeit nur um knapp 16% zurück.
  • Bei den Älteren (Über 55) und bei den schwerbehinderten Menschen sind im langjährigen Vergleich gegenläufige Entwicklungen bei der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Im SGB II gibt es Anstiege bei den Arbeitslosenzahlen, während im SGB III die Zahlen sinken.

 

Der Befund untermauert den Handlungsbedarf und den Handlungsdruck im SGB II. Die generell positive Entwicklung der Arbeitslosigkeit darf nicht darüber hinweg täuschen, dass im SGB II mehr Mittel und Möglichkeiten für die Jobcenter erforderlich sind, um Menschen in Beschäftigung bringen zu können.
2014 09 30 Arbeitslosigkeit Entwicklung

Im September 2014 erhielten 6,04 Mio. Personen SGB II-Leistungen. Damit ergeben sich in den vorläufigen Zahlen geringe Veränderungen zum Vormonat und zum Vorjahresmonat. Die aktuelle Entwicklung ist im Einzelnen durch folgende Eckdaten gekennzeichnet:

  • Im September befanden sich nach den hochgerechneten Daten rund 6,04 Mio. Menschen im Leistungssystem SGB II.
  • Gegenüber dem Vormonat August 2014 ist die Zahl der Leistungsbezieher bei den vorläufigen Zahlen um 0,86 % gesunken (um ca. 52.500).
  • Gegenüber dem Vorjahresmonat September 2013 liegt die Zahl nach der Prognose unter dem damaligen Niveau (-0,82 %).
  • Die Flächenländer im Osten weisen erneut Tiefststände auf. Der langfristige Rückgang der SGB II-Leistungsberechtigten setzt sich damit im Osten fort.
  • Von deutlich höherem Ausgangsniveau nähern sich die Flächenländer Ost den Flächenländern West an.
  • Die Hilfebedürftigkeit im SGB II bezogen auf alle Einwohner spreizt zwischen 3,3% in Bayern und 16,7% in Berlin.
2014 SGB II September Entwicklung

Der Deutsche Landkreistag veröffentlicht – parallel zur Bekanntgabe der Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit – die Darstellung der Empfängerzahlen für das SGB II und damit auch für den gesamten Bereich der Langzeitarbeitslosen einschließlich ihrer Familien. Weitergehende Informationen sind im Statistikauftritt der Bundesagentur, die die amtliche Statistik für das SGB II führt, verfügbar.
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