Der Deutsche Landkreistag lehnt es ab, das Baukindergeld auf kleinere Immobilien zu beschränken. Präsident Landrat Reinhard Sager sagte: „Das wäre eine ungerechte Gleichbehandlung ungleicher Gegebenheiten in Stadt und Land. Denn die Leidtragenden wären die Familien, die außerhalb der Großstadt auf mehr Quadratmetern im Grünen leben wollen. Wenn es zudem heißt, für die kleinere Wohnung in der Stadt gibt es Geld vom Staat, wird der Zuzug in die größeren Städte zusätzlich befördert und dort das Wohnungsproblem verschärft. Das wäre eine umgekehrte, falsche Strukturpolitik."

Das Baukindergeld sei ein wichtiger Baustein, in Deutschland endlich auch die Bildung von Eigentum zu fördern, so Sager weiter. „Das schafft echte Mehrwerte und macht die Menschen unabhängig von Mietpreisentwicklungen. Bezogen auf die ländlichen Räume versprechen wir uns davon, dass der Hausbau für junge Familien attraktiver wird und auf lange Sicht dazu beiträgt, auch etwa der Altersarmut vorzubeugen." Während die Eigentumsquoten im Baltikum über 80 %, in Polen über 83 %, in Süd-Europa über 70 % und in Frankreich immerhin bei 65 % lägen, habe Deutschland mit 50 % im europäischen Vergleich deutlichen Nachholbedarf. „Da ist noch viel Luft nach oben", sagte er.

Dies müsse die Regierung vor Augen haben, wenn nun leichtfertig darüber nachgedacht werde, bei einer vierköpfigen Familie grundsätzlich nur noch Häuser und Wohnungen bis zu 120 Quadratmeter zu fördern. „Es ist kaum vorstellbar, dass jemand auf dem Land ein Haus mit einer Wohnfläche unter 120 Quadratmetern baut. Wir brauchen gleichwertige Entwicklungschancen für städtische und ländliche Räume und keine einseitigen Begünstigungen."

Der Staat griffe mit diversen Instrumenten schon genug in die bestehenden Marktmechanismen ein. Er dürfe nun nicht durch willkürliche Fördergrenzen die Dynamiken noch verschärfen. „Weder im Koalitionsvertrag noch bei der Einigung der Fraktionsvorsitzenden war von einer solchen substantiellen Begrenzung die Rede. Es darf hier keinesfalls zu strukturellen Fehlsteuerungen kommen", so der DLT-Präsident abschließend.

 
 

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