Mit 6,024 Mio. Leistungsempfängern gibt es im Oktober ein neues Allzeittief. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ergeben sich damit in den Ländern SGB II-Quoten von 3,2 % in Bayern bis 16,2 % in Berlin.

Bundesweit betrachtet ist etwa jeder vierte SGB II-Leistungsberechtigter ein Kind unter 15 Jahren. Deshalb ergibt sich bei der Betrachtung der Kinder im Leistungsbezug das gleiche Bild wie beim Verhältnis aller Leistungsberechtigten zu den Einwohnern.

Der Deutsche Landkreistag hat heute die SGB II-Empfängerzahlen (Hartz IV) für den Monat Oktober veröffentlicht und stellt sie in Relation zu den Einwohnerzahlen dar. Dabei zeigen sich erhebliche regionale Unterschiede zwischen den Ländern (Bayern 3,2 % und Berlin 16,2 %), die bis zum Fünffachen betragen.

Die Betrachtung der Kinder unter 15 Jahren im SGB II-Bezug im Verhältnis zu den Einwohnern zeigt dasselbe Bild mit Werten zwischen 0,9 % und 4,2 %. Dabei ist – bundesweit recht einheitlich – etwa jeder vierte Leistungsberechtigte ein Kind unter 15 Jahren. In den Ländern Hessen und Baden-Württemberg liegt der Anteil der Kinder mit rund 29 % am höchsten, in Brandenburg mit 23 % am niedrigsten. In Anbetracht der großen Unterschiede der Hilfebedürftigkeit insgesamt wären größere Unterschiede bei den Anteilen der Kinder im SGB II gleichermaßen zu erwarten gewesen.

Ausgehend von den bisher noch monatlich sinkenden Zahlen der Leistungsempfänger zeichnet sich eine Trendwende hin zu steigenden Zahlen ab, da im Jahresverlauf die Zahl der Arbeitsmarktintegrationen erheblich und stärker als die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten zurückgegangen ist. Die Zahl der gelingenden Arbeitsmarktintegrationen stellt einen Frühindikator für die Entwicklung des Bestands der Leistungsempfänger dar.

Die aktuelle Entwicklung ist im Einzelnen durch folgende Eckdaten gekennzeichnet:

  • Im Oktober befanden sich nach den hochgerechneten Daten rund 6,024 Mio. Menschen im Leistungssystem SGB II (Hartz IV). Der Wert stellt das bisherige Allzeittief seit Bestehen des SGB II dar.
  • Die Hilfebedürftigkeit spreizt sich zwischen 3,2 % der Einwohner in Bayern und 16,2 % in Berlin.
  • Somit bezieht im Osten jeder zehnte (10,3 %) und in den Stadtstaaten jeder siebte Bundesbürger (14,1 %) Hartz IV-Leistungen, in den Flächenländern West ist es jeder Sechzehnte (6,1 %).
  • Gegenüber dem Vormonat September ist der Bestand geringfügig um 0,8 % gesunken (Abnahme um rd. 50.000 Leistungsberechtigte).
  • Gegenüber dem Vorjahresmonat Oktober 2011 liegt ein Rückgang um rd. 2,6 % vor.

Gegenüber dem Vorjahresmonat Oktober 2011 sind die Zahlen in den Stadtstaaten am geringsten (-1,9 %), in den östlichen Flächenländern am stärksten (-4,7 %) zurückgegangen.

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Quelle: Statistik der BA, Eckwerte der Grundsicherung SGB II September, Oktober 2012, Zeitreihe, Kinder in Bedarfsgemeinschaften Juni 2012 und Statistisches Bundesamt 2012, Gemeindeverzeichnis 31.12.2011
*Die Daten für Kinder in den SGB II-Bedarfsgemeinschaften liegen bisher nur halbjährlich vor.

Der Deutsche Landkreistag veröffentlicht monatlich – parallel zur Bekanntgabe der Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit – die Darstellung der Empfängerzahlen für das SGB II und damit auch für den gesamten Bereich der Langzeitarbeitslosen einschließlich ihrer Familien. Weitergehende Informationen sind im Statistikauftritt der Bundesagentur, die die amtliche Statistik für das SGB II führt, verfügbar.

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