Als Schulträger sind die Landkreise für die infrastrukturellen Voraussetzungen von Bildung verantwortlich. Die Digitalisierung verändert diese Aufgabe. Was dies konkret bedeutet und welche Handlungsanforderungen sich für die Landkreise ergeben, zeichnet sich erst in Teilen ab. Neben einem Glasfaseranschluss ist für leistungsfähige Stromanschlüsse, sichere Computernetze und eine fortlaufende IT-Unterstützung zu sorgen.

Eine Ausstattung mit digitalen Endgeräten kann ebenso erwogen werden wie die Einrichtung von Cloud-Diensten. Damit eng verknüpft sind die Bildungsinhalte, die in der Verantwortung von Ländern und Pädagogen liegen. Digitalisierung in der Bildung wird nur dann zu einem Erfolg, wenn Bildungsinhalte und Bildungsinfrastruktur aufeinander abgestimmt werden. Die Digitalisierung stellt Schulträger und die weiteren Bildungsverantwortlichen damit vor eine neue Koordinierungsaufgabe.

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD wird digitale Bildung als zentrales Zukunftsthema benannt. Im Rahmen des sogenannten Digitalpakts soll eine flächendeckende digitale Ausstattung aller Schulen unterstützt werden. Zudem soll eine nationale Bildungsplattform geschaffen werden, die auch eine offene Schnittstelle für das Zusammenwirken mit bestehenden Lernplattformen und Cloud-Lösungen anbietet. Weiterhin sollen regionale Kompetenzzentren für Digitalisierung etabliert und diese mit bestehenden Akteuren und Initiativen vor Ort vernetzt werden. Der Bund stellt für diese Aufgaben 5 Mrd. € in fünf Jahren zur Verfügung, davon 3,5 Mrd. € in dieser Legislaturperiode. Diese Mittel sollen die Länder- und Kommunalinvestitionen verstärken.

Auch die berufliche Bildung, für die die Landkreise ebenfalls im besonderen Maße die Verantwortung tragen, soll mit einem Berufsbildungspakt modernisiert werden. Dazu gehört im Rahmen der Investitionsoffensive für Schulen eine Ausstattungsoffensive für berufliche Schulen. Die vorliegende Handreichung, die der Innovationsring des Deutschen Landkreistages angestoßen hat, möchte den Landkreisen konkrete Hinweise für die Einführung und Umsetzung eines Digitalisierungskonzeptes im Bereich Bildung geben. Neben dem schulischen Bereich wird auch der besonders investitionsintensive Berufsschulbereich ebenso wie der Musik- und Volkshochschulbereich betrachtet. Das Dokument beschreibt die Anforderungen an eine moderne Schul-IT, nimmt aber auch die inhaltlichen Bezüge zu den medienpädagogischen Anforderungen, welche die Schulen treffen, in den Blick. Das Dokument greift dabei gute Praxiserfahrungen auf und gibt sinnvolle Hinweise von Praktikern für Praktiker.

Weiterführende Hinweise

  • AG „Modernisierung IT-Grundschutz, IT-Grundschutz-Profil. Basis-Absicherung Kommunalverwaltung, 2018, hier abrufbar.
  • Stefan Albers, Die Digitalisierungsstrategie des Landkreises Osnabrück, Der Landkreis 2017, S. 707 (708).
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.), Monitor Digitale Bildung. Die Schulen im digitalen Zeitalter, 2017.
  • Jochen Dapp/Gabriele Schindler, Lernfabrik 4.0: Vorbereitung von Nachwuchs- und Fachkräften auf die Digitalisierung der Industrie, Der Landkreis 2017, 709 f.
  • Deutscher Landkreistag (Hrsg.), Der digitale Landkreis. Umfrage des Deutschen Landkreistages in Zusammenarbeit mit Fraunhofer IESE, Schriften des Deutschen Landkreistages Bd. 135, 2018.
  • Regina Eichen/Charlotte Karpenchuk, Vorhang auf für die vhs.cloud: Meilenstein auf dem Weg der Digitalisierung, dis.kurs 01/2018, S. 4 ff.
  • Hochschule für öffentliche Finanzen Ludwigsburg/KDRS/RZRS (Hrsg.), Die Datenschutzgrundverordnung VO EU 2016/679. Leitfaden zur Umsetzung in kommunalen Verwaltungen, 2017.
  • IT-Planungsrat, Leitlinie für die Informationssicherheit in der öffentlichen Verwaltung, hier abrufbar.
  • Medienberatung NRW (Hrsg.), Wartung und Pflege von IT-Ausstattungen in Schulen. Eine Orientierungshilfe zur Zusammenarbeit von Schulen und Schulträgern, 2008, hier abrufbar.
  • Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Landesprogramm Bildungsregionen Baden-Württemberg, 2016.
  • Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz, Medien.Konzept.Kompetenz. Handreichung zur Medienkompetenzentwicklung für die schulische Praxis, 2014.
  • Markus Rempe/Claudia Otto, „Lernfabrik Lippe 4.0“ – Den Herausforderungen digitaler Zukunftstechnologien vernetzt begegnen, Der Landkreis 2017, 711 f.
  • Karsten Schneider, Der Riese ist erwacht: Digitale Transformation von Volkshochschulen. „Erweiterte Lernwelten“ halten Einzug in die Praxis, dis.kurs 04/2017, S. 7 ff.
  • Stadt Aachen (Hrsg.), Kommunale Medienentwicklungsplanung 2017 – 2022, S. 7.
  • Gemeinsame Erklärung der Landesregierung, des Städtetages NRW, des Landkreistages NRW und des Städte- und Gemeindebundes NRW zur Umsetzung des Programms „Gute Schule 2020“ vom 20.12.2016, hier abrufbar.

Der kommunale Spitzenverband der 294 Landkreise

Der Deutsche Landkreistag (DLT) vertritt drei Viertel der kommunalen Aufgabenträger, rund 96 % der Fläche und mit 57 Mio. Einwohnern 68 % der Bevölkerung Deutschlands.

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