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Mit der neuen Fördermaßnahme "LandStation – Verknüpfte Mobilität in ländlichen Räumen" fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Projekte, die die Mobilität in ländlichen Räumen verbessern und die Nutzung klima- und umweltfreundlicher Verkehrsmittel unterstützen. Konkret soll durch die Kombination von Mobilitätsstationen und Mehrfunktionshäusern die Lebensqualität verbessert und der Standort attraktiver werden. Begleitet wird die Maßnahme durch den Deutschen Landkreistag (DLT) und den Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB).

Mit LandStation sollen Alternativen zum Pkw in ländlichen Räumen stärker in den Blickpunkt gerückt werden. Von dem neuen Angebot können alle Menschen profitieren, die aus verschiedenen Gründen keinen Pkw besitzen oder vermehrt auf klimafreundliche Verkehrsmittel umsteigen wollen. Zudem gewinnen die Kommunen als Standort zum Leben und Arbeiten an Attraktivität.

Förderfähig ist zum Beispiel die Erstellung eines Konzepts für den Ausbau eines Regionalbahnhofs um zusätzliche Mobilitätsangebote zur Verbesserung des Anschlusses auf der letzten Meile – etwa durch eine Haltestelle für den Bus sowie Bedarfsverkehre, eine Carsharing-Station, ein Fahrradparkhaus oder eine -verleihstation. Die Taktzeiten sind aufeinander abgestimmt und Informationen einfach zugänglich. Der direkte Anschluss an ein Mehrfunktionshaus, das tageweise einen Friseur, eine Physiotherapie-Praxis, eine Musikschule, Coworking-Spaces ebenso beheimatet wie ein Café, eine Tourismusinformation oder Räume für Konzerte und andere Veranstaltungen, ergänzt die Mobilitätsstation. Die Erreichbarkeit des Mehrfunktionshauses als wichtiger Treffpunkt wird dadurch ebenso verbessert wie die Aufenthaltsqualität der Mobilitätsstation. In einem entsprechenden Beteiligungsprozess vor Ort soll die Kommune die lokalen Bedarfe herausarbeiten.

Dazu sagt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir: "In unseren ländlichen Räumen steckt enormes Potential – wir wollen dabei unterstützen, sie fit zu machen für die Zukunft und ihre große Vielfalt zu erhalten. Schnell erreichbare und vor allem funktionierende Mobilitätsangebote, gehören zu den wichtigsten Faktoren, damit die ländlichen Regionen für Menschen und Unternehmen attraktiv bleiben. Mit LandStation fördern wir Ideen, die vielfältige, moderne und klimafreundliche Mobilität unterstützen und an zentralen Orten sichtbar machen – das Ganze verbunden mit einem Raum für Gemeinschaft, der die Menschen vor Ort zusammen bringt. Ich danke dem Deutschen Landkreistag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund für ihre Mitwirkung an diesem so wichtigen Projekt."

DLT-Präsident Reinhard Sager: "Wir unterstützen das Projekt als einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung von Mobilitätsangeboten in ländlichen Räumen. Oft fehlen dort praktikable und gut vernetzte Alternativen zum eigenen Auto. Die Kernidee besteht darin, Verkehrsangebote an bestimmten Orten zu bündeln und so Umstiege zu erleichtern. Dazu zählen Car- und Bikesharing-Angebote, Möglichkeiten zum sicheren Abstellen von Fahrrädern, E-Ladesäulen und die Anbindung an eine Haltestelle von Bus oder Bahn. Wir wünschen dem Projekt viele gute Ideen und Impulse, die sich dann auf andere Landkreise und Gemeinden übertragen lassen. Auf diese Weise werden gleichwertige Lebensverhältnisse auch bundesweit befördert."

DStGB-Präsident Dr. Uwe Brandl: "Wir erhoffen uns vom Projekt LandStation wichtige Impulse für ein bedarfsgerechtes und nachhaltiges Mobilitätsangebot in ländlichen Räumen. Wir unterstützen insbesondere das Ziel, vitale ländliche Räume zu schaffen, indem durch die Vernetzung von Verkehrsangeboten zentrale Einrichtungen der Daseinsvorsorge für alle besser erreichbar werden. Für die gemeindliche Ebene ist bei Förderprojekten des Bundes stets wichtig, dass diese niedrigschwellig und unbürokratisch gefördert werden und eine Chance haben, sich langfristig zu etablieren. Die Erfahrung zeigt, dass Mobilitätsagebote nur dann eine taugliche Alternative zum Auto darstellen, wenn sie qualitativ hochwertig und vor allem verlässlich sind.“

Interessierte Kommunen können bis zum 30. November 2023 ihre Projektskizzen beim Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) einreichen. Nähere Hinweise zur Fördermaßnahme, zur Skizzeneinreichung, Kontaktmöglichkeiten sowie Hinweise zu Informationsveranstaltungen finden sich auf hier.

Hintergrund

LandStation wird aus Mitteln des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) finanziert. Ländliche Räume zu stärken und zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in Stadt und Land beizutragen, gehört zu den Kernaufgaben des BMEL. Ziel ist die Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen, in denen mehr als die Hälfte unserer Bevölkerung lebt. Das BULEplus ist eines der Instrumente, um dieses Ziel zu erreichen. Mit dem BULEplus will das BMEL Ideen finden, die dazu beitragen, auch in Zukunft auf dem Land gut leben und arbeiten zu können. Die Fördermaßnahme "LandStation" ist ein Baustein des BULEplus, das die BLE im Auftrag des BMEL umsetzt.

Gefördert wird die Erarbeitung von Projektkonzepten für die Entwicklung von Lösungen für ländliche Kommunen, die Mobilitätsstationen und Mehrfunktionshäuser miteinander kombinieren und damit zu mehr Teilhabe der Bevölkerung, zur Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit sowie zum Klimaschutz beitragen. Die Projekte können sowohl eine Mobilitätsstation an ein bestehendes Mehrfunktionshaus anschließen als auch die Kombination eines neuen Mehrfunktionshauses mit einer Mobilitätsstation beinhalten. Antragsberechtigt für die Konzeptionsphase sind Gemeinden und Landkreise sowie andere Gemeindeverbände. Die maximale Förderhöhe für die bis zu 12-monatige Konzeptphase beträgt 75.000 Euro pro Projekt. Unter bestimmten Bedingungen werden in einer anschließenden Initialisierungsphase für maximal drei Jahre Personalstellen für die Koordinierung und Steuerung gefördert, um die Umsetzung der einzelnen Elemente der Mobilitätsstationen zu starten.

 



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