Der Deutsche Landkreistag unterstützt Smarte LandRegionen. Dieses Modellprojekt dient der Förderung und Erprobung innovativer Ansätze neuer und übertragbarer digitaler Lösungen in ländlichen Räumen. Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Hans-Günter Henneke dazu: „Das aktuelle Corona-Geschehen führt allen vor Augen, dass digitale Dienste beispielsweise bei der Gesundheitsversorgung oder bei der Bildung dringend flächendeckend vorhanden sein müssen. Die Landkreise wollen Innovationstreiber sein, wenn es darum geht, neue digitale Angebote und Instrumente zu entwickeln und zu erproben. Daher kooperieren wir sehr gern mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium und freuen uns auf eine gute und gewinnbringende Zusammenarbeit. Den 22 Landkreisen, die die erste Hürde genommen haben und in jedem Fall auch unmittelbar profitieren werden, drücken wir die Daumen.“
Henneke ist davon überzeugt, dass vom Projekt ein kraftvoller Impuls ausgehen kann. „Digitale Technologien lassen sich für die Landkreise in vielfältiger Weise nutzbar machen. Im Bereich der Daseinsvorsorge können Digitalisierung die Behörden agiler und Apps das Leben der Menschen leichter machen. Digitale Dienste sind ein wesentlicher Baustein für gleichwertige Lebensverhältnisse und zur kraftvollen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in allen Landesteilen.“ Für die Landkreise könnten digitale Angebote im Bereich der medizinischen Versorgung, der Pflege, Bildung oder Mobilität Entfernungen überwinden und demografisch bedingte Probleme lösen helfen. Die eingegangenen Bewerbungen aus allen Flächenländern, die zudem in der Mehrzahl aus sehr ländlich geprägten Landkreisen stammen, belegten, dass sich die ländlichen Räume längst auf den Weg gemacht hätten.
Für das Modellprojekt stehen insgesamt 25 Mio. € zur Verfügung. In den kommenden vier Jahren werden die Landkreise bei der Umsetzung ihrer digitalen Strategie vom Fraunhofer-Institut für Experimentelle Software Entwicklung (IESE) und dem Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bei der Realisierung ihrer Projektideen unterstützt.
Am Ende eines mehrstufigen Wettbewerbs wird voraussichtlich im Spätsommer dieses Jahres eine unabhängige Jury sieben Modelllandkreise auswählen, die dann aktiv die digitalen Dienste gestalten. Weitere 15 Landkreise werden in diesen Prozess begleitend einbezogen.
Die Bewerbungsphase ist im Dezember 2019 gestartet. 68 Landkreise hatten sich beworben, 22 von ihnen haben sich nun in der ersten Runde qualifiziert. Das sind:
- Bad Kissingen (Bayern)
- Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz)
- Bernkastel-Wittlich (Rheinland-Pfalz)
- Coesfeld (Nordrhein-Westfalen)
- Dahme-Spreewald (Brandenburg)
- Elbe-Elster (Brandenburg)
- Emsland (Niedersachsen)
- Grafschaft Bentheim (Niedersachsen)
- Lippe (Nordrhein-Westfalen)
- Lörrach (Baden-Württemberg)
- Marburg-Biedenkopf (Hessen)
- Meißen (Sachsen)
- Neustadt an der Waldnaab (Bayern)
- Neuwied (Rheinland-Pfalz)
- Nordhausen (Thüringen)
- Ostholstein (Schleswig-Holstein)
- Potsdam-Mittelmark (Brandenburg)
- Uelzen (Niedersachsen)
- Vorpommern-Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern)
- Werra-Meißner-Kreis (Hessen)
- Wetteraukreis (Hessen)
- Wunsiedel im Fichtengebirge (Bayern)
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