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Die 294 Gesundheitsämter von Landkreisen und die 62 von kreisfreien Städten haben in den vergangenen Monaten nachgewiesen, dass sie die Corona-Pandemie gut bewältigen konnten. Nunmehr belegt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Landkreistages und des Deutschen Städtetages, dass Grundlage dafür auch die gute personelle Grundausstattung der Gesundheitsämter ist. Zudem hat die Einbindung der Gesundheitsämter in die Verwaltungen der Landkreise und Städte sichergestellt, dass diese in der akuten Krisensituation personell schnell verstärkt werden konnten.

Der Deutsche Landkreistag (DLT) und der Deutsche Städtetag (DST) haben die Ergebnisse einer Umfrage vorgelegt, deren zu Folge bundesweit in den Flächenländern über 3.300 Planstellen für Amtsärzte und damit knapp 10 Planstellen pro Gesundheitsamt vorgehalten werden. Bei den medizinischen Fachangestellten, Hygienekontrolleuren und weiterem medizinischen wie nicht-medizinischen Personal werden darüber hinaus über 11.600 Stellen bereitgestellt.

Der Präsident des Deutschen Landkreistages, Landrat Reinhard Sager, kommentierte dies heute wie folgt: „Die Landkreise und kreisfreien Städte als Träger der Gesundheitsämter sind personell gut aufgestellt. Es besteht keinerlei Grund zu Alarmismus!“ Im Durchschnitt sei nur etwas mehr als eine ärztliche Planstelle pro Gesundheitsamt aktuell nicht besetzt. Das oftmals transportierte negative Bild von Personalgewinnungsproblemen und Unterbesetzung bestätige sich damit gerade nicht. Beim nicht-ärztlichen Personal seien zudem weniger als 6 % der Planstellen nicht besetzt.

„Wir sehen, dass die Gesundheitsämter derzeit in besonderem Maße beansprucht werden, aber nicht überfordert sind“, so Sager weiter. Gleichwohl planten die meisten Gesundheitsämter, zusätzliche Ärzte wie auch weitere medizinische Fachangestellte, Sachbearbeiter und anderes nicht-ärztliches Personal einzustellen. Dazu sei finanzielle Unterstützung willkommen. „Nichts ist so gut, dass es nicht – gerade auch mit Blick auf die aktuell krisenbedingten besonderen Belastungen – noch verbessert werden kann.“, merkte Sager an. Über zusätzliche dauerhafte Bedarfe könne nur individuell vor Ort und nicht schematisch entschieden werden.

Die im weltweiten Vergleich gute Bewältigung der Corona-Pandemie in Deutschland ist auch der konsequenten Unterbrechung von Infektionsketten und Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter zu verdanken. Diese hätten dabei in besonderem Maße auch von ihrer Einbindung in die Verwaltungen der Landkreise und Städte profitiert. Die Ergebnisse der Umfrage belegten, dass es bundesweit in den 13 Flächenländern gelungen sei, in der Pandemie den Personalbestand der Gesundheitsämter um über 5.800 zusätzliche Mitarbeiter zu verstärken. „Wir konnten insoweit auf bewährte Strukturen der Bewältigung von Krisen und Katastrophen zurückgreifen, sehr schnell die Gesundheitsämter durch Umsetzungen innerhalb der eigenen Verwaltung verstärken. Darüber hinaus haben die Gesundheitsämter in erheblichem Umfang eigene befristete Einstellungen vorgenommen oder Amtshilfe von Landes- oder Bundeseinrichtungen wie der Bundeswehr angefordert. Dieses übliche Vorgehen zur Bewältigung von Krisen zeigt die schnelle Aufwuchsfähigkeit kommunaler Verwaltungen“, so Sager.

Angesichts dieser Ergebnisse der Umfrage gelte es zwei Dinge festzuhalten: „Wie in anderen Krisensituationen auch, haben sich dezentrale, kommunal verantwortete Strukturen bewährt. Fundamentaler dauerhafter Anpassungen beim Personal bedarf es nicht! Zweitens: Auch die Bezahlung im Öffentlichen Gesundheitsdienst ist grundsätzlich angemessen, dies umso mehr, als gerade eine Pandemie alle Mitarbeiter der Gesundheitsämter und darüber hinaus in besonderem Maße fordert. Eine einseitige Betrachtung nur der Ärzte würde dem nicht gerecht.“

Neben der mit dem derzeit verhandelten „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ vorgesehenen finanziellen Unterstützung müsse deshalb auch für mehr Mediziner und sonstiges medizinisches Personal auf dem Arbeitsmarkt gesorgt werden. Insbesondere müssten die Länder die Kapazitäten der Medizinerausbildung erhöhen und die Ausbildung stärker auch den Bedürfnissen des öffentlichen Gesundheitsdienstes anpassen.

 

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