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Gestern hat der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) Prof. Josef Hecken in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gesagt, dass von den derzeit 1.900 Krankenhäusern in Deutschland 700 entbehrlich seien. Darauf entgegnete der Präsident des Deutschen Landkreistages Landrat Reinhard Sager: „Die Politik hat es sich auf die Fahnen geschrieben, gleichwertige Lebensverhältnisse im Bundesgebiet zu erreichen. Das bedeutet auch, die medizinische Versorgung in ländlichen Räumen zu verbessern. Gerade dort geht es um die Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung. Diesem Ziel läuft ein neuerlich proklamierter einseitiger Rückzug der Krankenhäuser aus der Fläche zuwider. Das würde ganze Landstriche von medizinischer Versorgung praktisch abkoppeln. Das sollte unbedingt verhindert werden.“

Würden 700 Krankenhäuser verschwinden, so wären die verbleibenden Krankenhäuser umso mehr in größeren Städten angesiedelt, wohingegen Standorte in der Fläche schließen müssten, so Sager weiter. „Über die Hälfte der Menschen lebt aber in ländlichen Landkreisen und Gemeinden. Das Ziel einer wohnortnahen Versorgung überall in Deutschland muss nach wie vor Richtschnur sein. In strukturschwächeren ländlichen Räumen sieht man, dass die ambulante medizinische Versorgung von den Kassenärztlichen Vereinigungen nicht mehr vollständig gewährleistet werden kann. In manchen Landkreisen findet kassenärztlicher Notdienst kaum noch statt. Diese Löcher müssen zunächst gestopft werden.“

Dabei lasse der Vorstoß einen wesentlichen Punkt außer Acht: „Alles, was unterhalb der Notfallversorgung existiert, sei keine stationäre Versorgung und mithin überflüssig. Das Gegenteil ist richtig: Die Länder müssen ihre Planungsverantwortung wieder wahrnehmen. Sie dürfen sich auch keinen schlanken Fuß machen, wenn es um die Sicherung einer sachgerechten Investitionsfinanzierung der Krankenhäuser in der Fläche geht.“

 

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