„Wenn wir über Innovationen in der öffentlichen Verwaltung reden, geht es nicht nur um technische Weiterentwicklungen, sondern zuerst um das Ziel, wo wir hinwollen“, so formulierte es der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages Prof. Dr. Hans-Günter Henneke heute auf dem KGSt-Forum in Bonn. Dies sagte er auch mit Blick auf den Verwaltungsrat der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement, dessen Vorsitzender er von 2016 bis zu diesem Monat war. „Nach insgesamt 25 Jahren in verschiedenen KGSt-Gremien erscheint es nun an der Zeit, die Verantwortung in andere, ebenso bewährte Hände zu legen und mit einem herzlichen Dank an die Mitglieder des Verwaltungsrates, den Vorstand, seinen Vertreter und allen KGSt-Mitarbeitern für das Miteinander und das mir in der langen Zeit entgegengebrachte Vertrauen leise Servus zu sagen.“
Das Forum sei schon fast so etwas wie ein Familientreffen, das alle Kommunen aus Stadt und Land vereine, so Henneke weiter. „Stets ist es der KGSt gelungen, wichtige Hilfestellungen für die Verwaltungen von Landkreisen, Städten und Gemeinden anzubieten und neue Entwicklungen anzustoßen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich einen Beitrag dazu leisten konnte, dass die KGSt heute da steht, wo sie steht.“
Es gehe nun weiterhin darum, „Innovationen gemeinsam zu gestalten. Wir brauchen Erneuerung, vor allem brauchen wir aber gemeinsam und jeder für sich eine gründliche Selbstvergewisserung, wo wir eigentlich stehen. Auf dieser Grundlage ist die KGSt mit ihrer fachlichen Kapazität in der Geschäftsstelle, vor allem aber im organisierten interaktiven Austausch der Mitglieder von jeher ein großer Innovationstreiber.“
Er erinnerte an das Neue Steuerungsmodell, die Nutzerorientierung, die Schaffung digitaler Basisinfrastrukturen, die Entwicklung neuer Arbeitsprozesse und Arbeitsformen sowie neue Möglichkeiten der Vernetzung und Verknüpfung von Verwaltungsleistungen. „In der Daseinsvorsorge der Zukunft sind wir in den Bereichen Gesundheit, Schule oder Mobilität, aber auch in der Ordnungsverwaltung mitten in sich rasant beschleunigenden Veränderungsprozessen. Innovationsbedarf und Innovationspotenzial gibt es also genug.“
Zu beachten sei dabei auch immer das Postulat gleichwertiger Lebensverhältnisse im gesamten Bundesgebiet. Dies sei gerade mit Blick auf die dezentrale Struktur Deutschlands und den großen Anteil ländlicher Räume von nicht zu unterschätzender Bedeutung: „Für alle diese Kommunen soll und will die KGSt passfähige alltagstaugliche Lösungen erarbeiten. Das war schon immer eine herausfordernde Aufgabe und wird es auch bleiben. Umso mehr muss die KGSt weiterhin ihr gesamtes kommunales Gestaltungspotenzial nach innen erschließen, um dadurch die kommunale Selbstverwaltung zu stärken und aktive Zukunftsgestaltung aus der kommunalen Gemeinschaft heraus zu betreiben.“
Dem stünden Zentralisierungstendenzen auf Bundesebene etwa bei Themen Katastrophenschutz, Gesundheitsversorgung oder digitale Verwaltung ebenso entgegen wie die immer stärker anzutreffende Verwischung von Verantwortung im Bundesstaat. „An diesen Stellen muss man besonders wachsam sein und immer wieder die kommunale Fahne hochhalten. Denn Innovationen im Verwaltungsbereich, kraftvolle Aufgabenerfüllung und bürgernahe Dienstleistungen wird es immer nur mit und nicht gegen die Kommunen geben können. Ich bin mir sicher, dass dies die Richtschnur der KGSt bleiben wird.“