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Der Deutsche Landkreistag hat für die heute beginnende Tarifrunde für Ärztinnen und Ärzte an den 324 kommunalen Krankenhäusern einen Abschluss mit Augenmaß gefordert. Präsident Landrat Reinhard Sager sagte: „Die Prognosen für die Einnahmesituation der Krankenhäuser sind nicht besonders gut. Auf dieser Grundlage sind die Forderungen der Gewerkschaft Marburger Bund mit einem Kostenvolumen von mehr als 400 Mio. € nicht erfüllbar.“

Wegen ausgefallener Behandlungen und Operationen stünden die kommunalen Krankenhäuser trotz der geleisteten Ersatzgelder finanziell nicht gut da. „Das muss der Marburger Bund mit einpreisen. Dabei wissen wir natürlich, dass das Gesundheitssystem in der Pandemie nicht nur insgesamt gut funktioniert, sondern vor allem die vielen Mitarbeitenden an kommunalen Kliniken mit großem Engagement im Einsatz waren.“

Auf der anderen Seite stünde allerdings die Erhöhungsforderung von 5,5 % auf ein Jahr. „Das wäre ein großer Gehaltssprung in sehr kurzer Zeit. Hier wird sich die Gewerkschaftsseite bewegen müssen“, so Sager. Darüber hinaus laute eine Forderung, die Einsatzzeiten während der Rufbereitschaft deutlich zu reduzieren und die bestehenden tariflichen Vorgaben für die Bereitschaftsdienste zu verschärfen.

Die Erfüllung dieser Forderungen, die noch weitere Elemente enthielten, drohten die kommunalen Krankenhäuser zu überfordern. „Addiert man die geforderten Gehaltserhöhungen und die Bereithaltepauschale zusammen, kommt man auf eine Entgelterhöhung für Ärztinnen und Ärzte von rund 7,3 % pro Jahr. Das ist deutlich zu viel und würde sich auch klar von den letzten Abschlüssen für sonstige Beschäftige bei Landkreisen, Städten und Gemeinden absetzen.“

Eine Befragung der Krankenhäuser der Landkreise und ihrer Träger zur aktuellen wirtschaftlichen Situation in Zusammenhang mit Corona durch die „PD –Berater der öffentlichen Hand“ aus dem Frühjahr 2021 habe ergeben, dass die künftige finanzielle Entwicklung als fragil einzuschätzen sei: „Knapp 40 % der befragten Krankenhäuser und 31 % der befragten Träger schätzen die wirtschaftliche Zukunft ihrer Klinik als ‚kritisch und eine Verbesserung ist nicht abzusehen‘ ein. Das ist ein deutlicher Befund. Die geleisteten Ausgleichszahlungen konnten somit zwar Schlimmeres verhindern, aber über den Berg sind die kommunalen Krankenhäuser damit noch lange nicht, im Gegenteil.“

 

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