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„Das Ehrenamt und das bürgerschaftliche Engagement sind bester Ausdruck eines gelebten gesellschaftlichen Zusammenhalts. Das wird gerade in Krisensituationen deutlich, aber auch mit Blick auf Herausforderungen wie den Klimawandel, Strukturbrüche oder gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland“, so beschrieb der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages, Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, die wichtige Rolle engagierter Bürgerinnen und Bürger für das Leben in den Landkreisen. Um deren Engagement zu befördern und zu erleichtern, hat der kommunale Spitzenverband heute im Rahmen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULE+) geförderten Projekts „Hauptamt stärkt Ehrenamt“ eine Handreichung mit Ansatzpunkten, Ideen und guten Beispielen veröffentlicht.

Henneke äußerte den Wunsch, dass das ehrenamtliche Engagement in seinen vielfältigen Erscheinungsformen den Respekt und die Anerkennung auf allen Ebenen bekomme, den es verdiene. „Wertschätzung darf sich nicht allein in Beiträgen zur politischen Diskussion wiederfinden, sondern muss mit konkretem Handeln unterlegt werden.“

Insofern hoffe der Deutsche Landkreistag, dass dem Beispiel der 18 Verbundlandkreise folgend in vielen weiteren Landkreisen und anderen kommunalen Verwaltungen die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements angepackt werde. Hauptamtliche Anlaufstellen vor allem bei den Landkreisen, die gut mit den vorhandenen Strukturen und den Kommunen kooperieren, seien dabei ein wesentlicher Baustein.

Die Handreichung beschäftigt sich im ersten Schritt mit einer Bestandaufnahme („Wo bestehen welche Unterstützungsbedarfe?“), um darauf aufbauend konzeptionelle Hinweise für die organisatorische Umsetzung zusammenzutragen („In der Kreisverwaltung oder außerhalb?“, „Stabsstelle oder Amt?“). In einem weiteren Teil widmet sich die Ausarbeitung der Zielgruppendefinition, den digitalen Möglichkeiten einer aktiven Ansprache des Ehrenamts und der Einbindung externer Akteure. Dabei würden auch besondere Zielgruppen in den Blick genommen, z. B. Zugezogene mit oder ohne Migrationshintergrund, Frauen im Ehrenamt oder Menschen im Übergang ins Rentenalter. „Entstanden ist auf diese Weise eine Handreichung von Landkreisen für Landkreise“, so Henneke.

Beim Projekt sei deutlich geworden, dass nicht nur auf Landkreisebene, sondern auch bei Bund, Ländern und Gemeinden ehrenamtsunterstützende Strukturen wichtig sind. „Die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements ist keine Sparten-, sondern eine Querschnittsaufgabe aller Ebenen. Auch bestätigt sich, dass die vielen Institutionen, Organisationen und Personen, die das ehrenamtliche Engagement stärken wollen, miteinander in Austausch treten und zusammenarbeiten müssen. Auch hierzu will die Handreichung einen Beitrag leisten.“

Das Verbundprojekt habe noch einmal gezeigt, wie wichtig es sei, das ehrenamtliche Engagement durch das kommunale Hauptamt zu unterstützen und zu entlasten. So könne es dazu beizutragen, dass sich Menschen in ländlichen Räumen bei gemeinsamen Aktivitäten begegnen, miteinander Dinge voranbringen und so am gesellschaftlichen Fortschritt teilhaben.

Bundesminister Cem Özdemir sagte: „Wir müssen Netzwerke stärken und Engagierten den Rücken freihalten, damit sie sich wirklich auf ihr Ehrenamt einlassen und sich damit identifizieren können. Wir müssen ihnen aber auch den Rücken stärken, denn nicht selten werden engagierte Menschen zur Angriffsfläche. Umso wichtiger ist es, dass wir ihre Leistungen für unsere Gesellschaft sichtbar machen.“

Zum Verbundprojekt:

Die Bundesregierung will ländliche Räume als attraktive, lebenswerte und vitale Lebensräume erhalten und gleichwertige Lebensverhältnisse schaffen. Daher fördert das BMEL mit BULE+ seit 2015 innovative Ansätze der ländlichen Entwicklung. Das vom BMEL von Anfang 2020 bis Mitte 2023 mit rund 6,5 Mio. € geförderte Verbundprojekt „Hauptamt stärkt Ehrenamt“ ist ein Teil davon.

Ziel der 18 am Projekt beteiligten Landkreise war es, modellhaft erfolgversprechende und nachhaltige hauptamtliche Strukturen zur Stärkung und Begleitung des Ehrenamts aufzubauen oder zu verbessern. Der Deutsche Landkreistag übernahm dabei die Projektkoordinierung.

Die Handreichung erscheint sowohl als Printfassung als auch – in einigen Monaten – als optimierte digitale Variante, die derzeit für die Veröffentlichung auf der Homepage der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) konzipiert wird. Kostenlose Druckexemplare erhalten Sie über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Die PDF-Version der Broschüre ist abrufbar unter:

Die 18 Verbundlandkreise sind:

  • Landkreis Ahrweiler
  • Bodenseekreis
  • Burgenlandkreis
  • Landkreis Emsland
  • Erzgebirgskreis
  • Kreis Euskirchen
  • Landkreis Göttingen
  • Kreis Höxter
  • Landkreis Ludwigslust-Parchim
  • Landkreis Oberspreewald-Lausitz
  • Landkreis Regensburg
  • Kreis Rendsburg-Eckernförde
  • Landkreis Sankt Wendel
  • Landkreis Trier-Saarburg
  • Landkreis Uckermark
  • Landkreis Vorpommern-Greifswald
  • Landkreis Waldeck-Frankenberg
  • Landkreis Weimarer Land

 

Bei Fragen zum Verbundprojekt und rund um das ehrenamtliche Engagement kontaktieren Sie gern den Deutschen Landkreistag unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

 

Ansprechpartner

Pressesprecher

Dr. Markus Mempel

030 590097-312
0160 7227253
markus.mempel@landkreistag.de
presse@landkreistag.de

Sekretariat

030 590097-349
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