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Der Deutsche Landkreistag hat sich dafür ausgesprochen, die beabsichtigten Reformen der Krankenhausstrukturen und des Rettungsdienstes mit Augenmaß zu betreiben. Nach der Sitzung des Präsidiums im Westerwaldkreis sagte Präsident Reinhard Sager: „Die geplante Krankenhausstrukturreform lehnen wir in ihrer derzeitigen Form ab. Auch wenn eine Reform der Krankenhauslandschaft in Deutschland geboten ist, so ist zunächst bei der Überversorgung in Ballungsräumen anzusetzen. Für den notwendigen Anpassungsprozess vor allem in ländlichen Räumen braucht es geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen, die vor allem auf die Erreichbarkeit für die Bevölkerung achten. Daran fehlt es derzeit.“ Darüber hinaus dürfe es nicht zu einer Zentralisierung der Kompetenzen im Rettungsdienst kommen.

Der Bund müsse bei der Finanzierung der Krankenhäuser dringend handeln: „Die hohe Inflation und die Personalkostensteigerungen werden nicht im Geringsten gedeckt. Die Schließung von Standorten darf von der Bundespolitik nicht hingenommen werden. Darauf haben die Krankenhäuser vollkommen zu Recht in der vergangenen Woche auf ihrem bundesweiten Protesttag aufmerksam gemacht.“

Mit Blick auf die Versorgungsstrukturen sagte er: „In den ländlichen Räumen sind wir mit Gesundheitsdienstleistungen ohnehin schlechter aufgestellt als in den Großstädten. Daher sollten Reformansätze sehr behutsam sein und müssen die Bedürfnisse der dort lebenden Menschen berücksichtigen.“

Das gelte auch für die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung, die die kleinteiligen Strukturen des Rettungsdienstes kritisiert und implizit für einen Teil der Probleme verantwortlich gemacht hat: „Dass die Kosten des Rettungsdienstes in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen sind, liegt am geänderten Verhalten der Menschen, der Alterung und an der gesunkenen Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Die Strukturen des Rettungsdienstes haben damit nichts zu tun.“ Man dürfe deshalb kein Porzellan zerschlagen, indem man an falscher Stelle ansetze, so Sager.

 

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