Der Deutsche Landkreistag hat heute die Daten zur Entwicklung der Hartz IV-Empfängerzahlen mit den Länderwerten für den Monat August veröffentlicht. Die 5-Jahres-Bilanz zeigt einen geringen Rückgang der SGB II-Empfängerzahlen von 7,4 auf 6,3 Mio. (-14,6 %),

während allerdings im gleichen Zeitraum die Arbeitslosigkeit von 4,37 auf 2,95 Mio. Personen (-32,6 %) und damit erheblich stärker gesunken ist.  Der Anteil der SGB II-Leistungsempfänger an den Arbeitslosen ist von 64 % vor fünf Jahren auf 71 % angestiegen. Diese Betrachtung zeigt, dass die Hartz IV-Empfänger vom Rückgang der Arbeitslosigkeit nur wenig profitieren und sich damit die Kluft zwischen Hartz IV-Empfänger- und Arbeitslosenzahlen weiter vergrößert.  

Für den Monat August zeigen sich deutliche Unterschiede, die bei der SGB II-Umsetzung wie bei der anstehenden Instrumentenreform berücksichtigt werden müssen. Der Vergleich zum August 2006 – als das SGB II das unruhige Anfangsjahr hinter sich hatte – zeigt folgende mittelfristige Entwicklung:  

  • Gegenüber den damals 6,8 Mio. Menschen hat sich bundesweit ein Rückgang um 14,6 % ergeben.
  • Die Stadtstaaten haben dabei die Zahl der Hilfebedürftigen im SGB II lediglich um 5,6 %, die Flächenländer im Westen um immerhin 12,1% und die östlichen Flächenländer sogar um 25,1 % vermindern können.  

Die aktuelle Entwicklung ist im Einzelnen durch folgende Eckdaten gekennzeichnet:  

  • Im August befanden sich nach den hochgerechneten Daten weiterhin rd. 6,3 Mio. Menschen im Leistungssystem SGB II (Hartz IV).
  • Die Hilfebedürftigkeit im SGB II spreizt sich zwischen 3,5 % der Einwohner in Bayern und 17,0 % in Berlin. Die Stadtstaaten weisen insgesamt mit 14,7 % Hilfebedürftigkeit gegenüber den Flächenländern im Westen mit 6,4 % den höchsten Wert auf. Die östlichen Länder liegen mit 11,0 % in der oberen Mitte.
  • Gegenüber dem Vormonat Juli ist der Bestand geringfügig um 1,6 % gesunken (Rückgang um rd. 101.000 Leistungsberechtigte).
  • Gegenüber dem Vorjahresmonat August 2010 liegt ein Rückgang um rd. 5,8 % vor.
  • Gegenüber dem Vorjahresmonat August 2010 sind die Zahlen in den Stadtstaaten am geringsten (-2,9 %), in den östlichen Flächenländern am stärksten (-7,3 %) zurückgegangen. Der Rückgang in den westlichen Flächenländern betrug immerhin 5,9 % und liegt knapp unter dem Bundesdurchschnitt.

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Quelle: Statistik der BA, Bedarfsgemeinschaften und deren Mitglieder August  2010, Eckwerte der Grundsicherung SGB II, Juli, August  2011 und Statistisches Bundesamt 2009, Gemeindeverzeichnis 31.12.2009


Der Deutsche Landkreistag veröffentlicht monatlich – parallel zur Bekanntgabe der Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit – die Darstellung der Empfängerzahlen für das SGB II und damit auch für den gesamten Bereich der Langzeitarbeitslosen einschließlich ihrer Familien. Weitergehende Informationen sind bei der Bundesagentur, die die amtliche Statistik für das SGB II führt, verfügbar.

 

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