„Gerade im ländlichen Raum besteht großer Bedarf und bieten sich interessante Chancen für Elektromobilität. Entsprechend groß ist das Interesse in den Landkreisen“, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Landrat Hans Jörg Duppré, heute in Berlin

vor dem Hintergrund des Programms „Schaufenster Elektromobilität“ der Bundesregierung. In diesem Rahmen soll deutsche Technologiekompetenz im Bereich Elektromobilität in drei bis fünf Großprojekten demonstriert und für die Öffentlichkeit buchstäblich „erfahrbar“ gemacht werden.

Der Deutsche Landkreistag verfolge das Schaufenster-Programm intensiv, allerdings zeigte sich Duppré irritiert, dass die Potentiale für Elektromobilität bislang überwiegend auf den städtischen Raum reduziert würden: „Im Unterschied zu städtischen Ballungsräumen mit ihrem verdichteten Nahverkehrsangebot sind Menschen im ländlichen Raum in viel höherem Maße vom motorisierten Individualverkehr abhängig. Gerade hier bietet Elektromobilität die Möglichkeit, Schadstoffemissionen zu vermindern und eine nachhaltige, klimafreundliche Mobilität in der Fläche zu sichern“.

Er stellte dabei auch den Zusammenhang zur Energiewende her: „Der Strom aus regenerativen Quellen wird ganz überwiegend im ländlichen Raum erzeugt und kann hier in regionalen Energiekreisläufen ohne Transportverluste unmittelbar genutzt werden.“ Unter Verweis auf die Möglichkeiten einer vorteilhaften Integration von Elektrofahrzeugen als Speicher und Puffer eines künftigen Energieversorgungssystems mit hohen Anteilen an Erneuerbaren Energien erklärte Duppré zudem: „Nicht zuletzt bietet Elektromobilität dabei auch die Chance, die Akzeptanz für den weiteren Umbau der Energieversorgung und die damit einhergehenden Belastungen im ländlichen Raum zu sichern“.

Wenn Elektromobilität eine ernst zu nehmende Alternative zu konventionellen Antriebstechnologien werden solle, müsse sie sich gerade in der Fläche behaupten und die nötige Infrastruktur flächendeckend verfügbar sein. Aufgrund der spezifischen räumlichen und topografischen Herausforderungen stelle der ländliche Raum ein außerordentlich interessantes Testgebiet für Elektromobilität dar und biete zugleich durch die verfügbaren Flächen besondere Potentiale für einen zügigen Aufbau der erforderlichen Elektromobilitätsinfrastrukturen im öffentlichen wie im privaten Bereich. „Gerade im ländlichen Raum gibt es zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen, die mit ihrem spezifischen Know-how einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Elektromobilitätsangeboten und Smart-Grid-Technologien leisten können. Besonders beeindruckt hat mich in diesem Zusammenhang die Gemeinschaftsinitiative von 18 Landkreisen, die – gleichsam als „Miniatur-Deutschland“ – in Kooperation mit ihren kreisangehörigen Gemeinden mit über 5.500 Elektrofahrzeugen die Alltagstauglichkeit und wirtschaftliche Tragfähigkeit von Elektromobilität in unterschiedlichen Regionen Deutschlands unter Beweis stellen will.“

Duppré äußerte vor diesem Hintergrund die Erwartung, dass im Rahmen des Schaufenster-Programms auch Projekte aus dem ländlichen Raum Berücksichtigung finden: „Ziel muss es sein, durch solche Projekte einer breiten Öffentlichkeit zu demonstrieren, dass Elektromobilität zukunftsfähig und mit deutscher Technologiekompetenz bereits heute in der Fläche möglich ist. In diesem Sinne habe ich mich auch bereits an die Bundesminister Ramsauer, Rösler, Schavan und Röttgen gewandt.“

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