Der Deutsche Landkreistag hat seine Kritik an der Wiedereinführung von Alt-Kennzeichen bekräftigt. Das Bundesverkehrsministerium hatte auf Antrag mehrerer Länder 73 alte Kürzel

genehmigt, die bei Gebietsreformen weggefallen waren. Weitere 20  sollen noch genehmigt werden. In Sachsen sollen 45 alte Buchstabenkombinationen reaktiviert werden, in Thüringen 20, in Nordrhein-Westfalen elf, in Niedersachsen zehn, in Rheinland-Pfalz sechs und in Schleswig-Holstein eines. Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Hans-Günter Henneke sagte: „Die Wiedereinführung von Alt-Kennzeichen war und ist ein absurdes Vorhaben. Wir haben daher schon im letzten Jahr vor einem Kennzeichenwirrwarr gewarnt, das beispiellos rückwärtsgewandt ist. Und die Entwicklungen in den Ländern bestätigen nun unsere Befürchtung; im wahrsten Sinne des Wortes ein echter Schildbürgerstreich.“

Geradezu grotesk sei, dass die in Westdeutschland in den 1970er und in Ostdeutschland zumeist in den 1990er Jahren durchgeführten kommunalen Gebietsreformen eine zukunftsfähige Verwaltungsstruktur geschaffen hätten. „Daher mutet es wie ein Stück aus dem Tollhaus an, wenn z.B. in Sachsen Kennzeichen wiedereingeführt werden, die lediglich von 1991 bis 1994 in einer Zeit des Übergangs Verwendung gefunden haben. Was das mit Identitätsstiftung zu tun hat, bleibt ein Rätsel.“ Bezogen auf die Gebietsreformen in Westdeutschland müsse man sogar schon an die 60 Jahre alt sein, um jemals ein Alt-Kennzeichen besessen zu haben. 

„Rückwärtsgewandtheit ist fehl am Platz, weil man dadurch die Identifikation der Bürger mit ihrem Landkreis erschwert und letztlich einen Flickenteppich über die Republik legt, der keinem hilft. Die auf Bestreben einiger weniger Bundesländer durchgesetzte Änderung des Kennzeichenrechts fördert nicht wie beabsichtigt die kreisliche Identität. Vielmehr wird durch eine erneute Kennzeichentrennung das Zusammenwachsen in Landkreisen, die bei Gebietsreformen geschaffen wurden, behindert“, so Henneke.  

Es sei nicht nachvollziehbar, warum ohne Not und unter Inkaufnahme zusätzlicher Bürokratie und zusätzlichen Verwaltungsaufwands in Höhe von immerhin 4,25 Mio. Euro ein bislang stimmiges und überschaubares System aufgegeben werde. „Zudem gibt es weitaus wichtigere Themen, von denen für die zukünftige Verkehrsentwicklung deutlich mehr abhängt wie etwa die Finanzierung von Bau und Unterhaltung der kommunalen Straßen oder die Anbindung des ländlichen Raumes über die Schiene. Solche Fragen sollten im Fokus stehen und nicht der angebliche Bürgerwunsch nach einer Wiedereinführung von Alt-Kennzeichen“, kommentierte der DLT-Hauptgeschäftsführer abschließend.  

Rätsel: Schaffen Sie es, alle neuen Kennzeichen den jeweiligen Landkreisen/Städten zuzuordnen? Nein? Wir auch nicht.    

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