Die seit August 2009 bestehende Kooperation zwischen dem Hessischen Landkreistag (HLT) und der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV Hessen) soll einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum leisten. Ziel der Vereinbarung ist es, dass auch künftig die Menschen überall in Hessen eine hochwertige medizinische Versorgung erhalten. Wohnortnahe Angebote im ambulanten und stationären Bereich sind maßgebend für die Lebensqualität und zugleich ein bedeutender Standortfaktor.
Die Hauptthemen der Vereinbarung sind:
- Weiterentwicklung der vertragsärztlichen Bedarfsplanung unter Berücksichtigung örtlicher Besonderheiten
- Prüfung einer stärkeren Verzahnung zwischen ambulanten und stationären Angeboten unter Beteiligung des Klinikverbundes Hessen
- Möglichkeiten zur Reduzierung der Belastungen der Ärzte im ärztlichen Bereitschaftsdienst
- Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin
- Schaffung eines Anreizsystems für die Übernahme von Landarztpraxen
- Verbesserte Werbung, Beratung und Betreuung niederlassungswilliger Ärzte
- Einrichtung von Gesundheitskonferenzen auf Landkreisebene
Eine gemeinsame Lenkungsgruppe auf Landesebene begleitet den Prozess. In dieser sind neben der KV Hessen und dem HLT auch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, der Klinikverbund Hessen, die Landesärztekammer Hessen sowie die beiden anderen kommunalen Spitzenverbände vertreten. Im Jahr 2011 konnten aus der guten Zusammenarbeit erste greifbare Ergebnisse erzielt werden.
Im Zeitraum Februar bis Juni 2011 wurden von der KV Hessen für jeden Landkreis Publikationen „Versorgung heute – Aktuelle ambulante Versorgungssituation in Hessen“ veröffentlicht. In diesen Analysen wird der jeweilige Stand der hausärztlichen Grundversorgung in einer Region ausführlich beschrieben. Die Veröffentlichung von „Versorgung heute“ kann zur Ausarbeitung von gezielten Maßnahmen zur Bekämpfung bzw. Verhinderung des Ärztemangels in den Gebietskörperschaften dienen.
Seit Mitte Mai 2014 liegt eine Fortschreibung in Form eines „Regionalen Gesundheitsreport" vor. Auf Ebene der Landkreise wird neben der Darstellung der ambulanten allgemeinärztlichen Versorgungslage erstmalig sektorenübergreifende Versorgungsanalysen und Entwicklungsszenarien bis zum Jahr 2020 dargestellt. Schwerpunktmäßig beziehen sich die Reporte auf die Bereiche ambulante haus- und fachärztliche Versorgung, Apotheken, Krankenhaus und Pflege. Weitere Informationen und die einzelnen „Regionalen Gesundheitsreporte" können auf der Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen unter www.kvhessen.de heruntergeladen werden.
Gemeinsam mit der KV Hessen und mit Unterstützung des Schwalm-Eder-Kreises veranstaltete der HLT am 1. März 2011 eine hessenweite Fachveranstaltung „Kleinräumige Versorgungsbetrachtung und regionale Dialogstrukturen“ in Homberg/Efze. Die Veranstaltung verlief sehr erfolgreich. Alle 21 hessischen Landkreise waren mit Vertretern der politischen und/oder der fachlichen Ebene vertreten. Darüber hinaus nahmen zahlreiche Mitarbeiter von hessischen Krankenhäusern und sonstigen Vereinigungen teil.
Sehr erfolgreich verlief auch eine weitere gemeinsame Fachveranstaltung von HLT und KV Hessen. Unter dem Motto „Neue Bedarfsplanungsrichtlinie – Ein Beitrag zur Sicherstellung und Optimierung der ambulanten ärztlichen Versorgung?!" wurde am 6. März 2014 mit Unterstützung des Landkreises Fulda über kommunale Handlungsmöglichkeiten bei der Bedarfsplanung umfassend informiert.
Auf Vorschlag der KV Hessen wurden zwischenzeitlich von allen hessischen Landkreisen Ansprechpartner zur Sicherstellung und Optimierung der ärztlichen Versorgung auf Landkreisebene bestimmt. Auf Seiten der KV Hessen kann zu diesem Themenbereich das „Team Neue Versorgungsformen“ angesprochen werden (
Kooperationsvereinbarung zwischen dem HLT und der KV Hessen