Der Deutsche Landkreistag fordert eine sektorenübergreifende Vernetzung im Rettungsdienst. Präsident Landrat Reinhard Sager sagte, den Patienten müssten bereits ab dem ersten Hilfeersuchen integrierte Leistungen angeboten werden. „Um den Patienten die Behandlung zukommen zu lassen, die sie benötigen, muss sektorenübergreifend disponiert werden. Das bedeutet, dass kassenärztlicher Notdienst, Rettungsdienst und Notaufnahme aufeinander abgestimmt agieren müssen." Dazu gehöre, den Landkreisen eine Dispositionsbefugnis auch für den kassenärztlichen Notdienst zu übertragen.
Der Deutsche Landkreistag fordert den Bund auf, zügig etwas für die ländlichen Räume zu tun. Nach der Präsidialsitzung im Landkreis Esslingen sagte Präsident Landrat Reinhard Sager: „Die im Koalitionsvertrag verabredete Kommission ‚Gleichwertige Lebensverhältnisse' muss schnellstmöglich eingesetzt werden und darf sich nicht in Besetzungsstreitigkeiten verlieren. Wir wollen die ländlichen Räume als Wohn-, Wirtschafts- und Arbeitsort sowie als Erholungs- und Freizeitorte voranbringen. Wir erwarten von der Politik konkrete Weichenstellungen, um die Entwicklungsbedingungen für die ländlichen Räume weiter zu verbessern." Neben infrastrukturellen Fragen etwa in den Bereichen Mobilität, Mobilfunk und Breitband, Bildung, Gesundheits- und Nahversorgung, dem Ehrenamt und der Digitalisierung müsse dabei gerade auch der Fachkräftesicherung in ländlichen Räumen hohe Priorität zukommen.
Der Deutsche Landkreistag hat weitere Vorschläge zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit vorgelegt. Nach der Präsidialsitzung des kommunalen Spitzenverbandes im Landkreis Esslingen sagte Präsident Landrat Reinhard Sager: „Wir dürfen uns nicht damit zufrieden geben, dass die Arbeitslosigkeit auf einem historischen Tiefstand ist. Gerade in dieser guten konjunkturellen Situation müssen wir den harten Kern der Langzeitarbeitslosen anpacken, die schon viele Jahre nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Die Jobcenter brauchen hierfür flexiblere Instrumente und ausreichende Finanzmittel." Darüber hinaus bedürfe es weiterer Rechtsvereinfachungen, die auch Ressourcen für eine intensivere Betreuung der Leistungsberechtigten freisetzen.
Der Deutsche Landkreistag hat anlässlich seiner Präsidialsitzung im Landkreis Esslingen eine zügige und wertorientierte Reform der Grundsteuer angemahnt. Präsident Landrat Reinhard Sager forderte dazu auf, die derzeitige Debatte zur Wertabhängigkeit der reformierten Grundsteuer schleunigst zu beenden: „Ich sehe nicht, wie man nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts eine bundesgesetzliche Regelung mit einem Systemwechsel zu einer Flächensteuer rechtfertigen kann. Es ist den Bürgern zudem kaum vermittelbar, warum die Wertunterschiede von Grundstücken in Hamburg-Rotherbaum und in Sangerhausen bei der Besteuerung völlig außen vor bleiben sollen. Einer Förderung der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse entspricht dies auch nicht."
Der Deutsche Landkreistag lehnt es ab, das Baukindergeld auf kleinere Immobilien zu beschränken. Präsident Landrat Reinhard Sager sagte: „Das wäre eine ungerechte Gleichbehandlung ungleicher Gegebenheiten in Stadt und Land. Denn die Leidtragenden wären die Familien, die außerhalb der Großstadt auf mehr Quadratmetern im Grünen leben wollen. Wenn es zudem heißt, für die kleinere Wohnung in der Stadt gibt es Geld vom Staat, wird der Zuzug in die größeren Städte zusätzlich befördert und dort das Wohnungsproblem verschärft. Das wäre eine umgekehrte, falsche Strukturpolitik."
Aus Anlass des heute stattfindenden Integrationsgipfels bei der Bundeskanzlerin hat der Deutsche Landkreistag als eine der teilnehmenden Organisationen die Anstrengungen der Landkreise bei der Integration von Flüchtlingen unterstrichen. Präsident Landrat Reinhard Sager sagte: „Integration ist eine durch und durch kommunale Aufgabe. Die Landkreise haben ein sehr ausgeprägtes Interesse an gelingender Integration. Hier entscheidet sich, ob die Werte unserer Gesellschaft akzeptiert und gelebt werden. Hier findet Integration als ganzheitlicher, umfassender Prozess einschließlich der Sprachkurse statt."
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