„Wenn wir über Innovationen in der öffentlichen Verwaltung reden, geht es nicht nur um technische Weiterentwicklungen, sondern zuerst um das Ziel, wo wir hinwollen“, so formulierte es der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages Prof. Dr. Hans-Günter Henneke heute auf dem KGSt-Forum in Bonn. Dies sagte er auch mit Blick auf den Verwaltungsrat der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement, dessen Vorsitzender er von 2016 bis zu diesem Monat war. „Nach insgesamt 25 Jahren in verschiedenen KGSt-Gremien erscheint es nun an der Zeit, die Verantwortung in andere, ebenso bewährte Hände zu legen und mit einem herzlichen Dank an die Mitglieder des Verwaltungsrates, den Vorstand, seinen Vertreter und allen KGSt-Mitarbeitern für das Miteinander und das mir in der langen Zeit entgegengebrachte Vertrauen leise Servus zu sagen.“
Nach der verheerenden Flutkatastrophe ist es nach Auffassung des Deutschen Landkreistages wichtig, den Wiederaufbau möglichst schnell, aber auch klimafolgenangepasst zu organisieren. Nach der Sitzung des Präsidiums im Landkreis Celle sagte Präsident Landrat Reinhard Sager: „Wir begrüßen, dass der Bund und die Länder umgehend ein milliardenschweres Aufbauhilfeprogramm beschlossen haben. Daneben braucht es nun eine Reihe von Maßnahmen zur Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren. Wir sollten jetzt den Rahmen für einen Wiederaufbau in Höchstgeschwindigkeit schaffen.“ Diese Ansätze für den Wiederaufbau im Ahrtal sollten darüber hinaus auch in der neuen Legislaturperiode eine Rolle spielen. „Denn generell gilt: Wir müssen in Deutschland bei Infrastrukturprojekten schneller werden.“
Das Präsidium des Deutschen Landkreistages erwartet von den Ländern klare Aussagen zur Finanzierung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler. Nach dem Treffen des Gremiums im Landkreis Celle sagte Präsident Landrat Reinhard Sager: „Die Länder müssen nun nachholen, um das sie sich während des Gesetzgebungsverfahrens herumgedrückt haben: das Bekenntnis, diese neue Milliardenaufgabe gegenüber ihren Landkreisen und Städten zu finanzieren. Dabei sollte ihnen die Kostenbeteiligung des Bundes helfen, die im Vermittlungsverfahren noch einmal erhöht worden ist. Die Länder müssen jetzt aus der Deckung kommen.“
Der Deutsche Landkreistag hat nach seiner Präsidiumssitzung im Landkreis Celle seine Erwartungen für die neue Legislaturperiode formuliert. Es müsse darum gehen, finanzielle Fesseln durch immer neue Förderprogramme und Anschubfinanzierungen zurückzuführen und stattdessen eine bessere und gerechtere Grundfinanzierung der Kommunen zu realisieren. Präsident Landrat Reinhard Sager erklärte dazu: „Die Verantwortung vor Ort muss gestärkt werden. Daran werden wir eine neue Regierungskoalition in Berlin messen. Die Verantwortlichen vor Ort wissen am besten, was sie brauchen – gerade bei Klimawandel, Digitalisierung und Infrastruktur. Die Kommunen müssen die drängenden Zukunftsherausforderungen angehen und dazu auch finanziell imstande sein.“ Zudem müsse die Stärkung der gleichwertigen Lebensverhältnisse fortgesetzt werden. „Die nächsten vier Jahre sollten eine Wahlperiode der gleichwertigen Lebensverhältnisse werden. Auch deshalb müssen Landkreise, Städte und Gemeinden gestärkt werden.“
Heute startet die 17. Woche des bürgerschaftlichen Engagements. In diesem Rahmen präsentieren sich auch Landkreise mit Aktivitäten aus dem Verbundprojekt „Hauptamt stärkt Ehrenamt“, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und vom Deutschen Landkreistag durchgeführt wird.
Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Kompromiss bei der Finanzierung der ab 2026 geplanten Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder gefunden. Danasch stockt der Bund seinen Finanzierungsanteil in der Endstufe ab 2030 von 960 Mio. auf 1,3 Mrd. € auf. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Mittwochsausgabe) kommentierte dies der Präsident des Deutschen Landkreistages Landrat Reinhard Sager wie folgt:
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